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Youtube Session: Runde 1 mit Eminem und Jake Gyllenhaal

8. August 2015 / Darsteller / Film /
In SOUTHPAW legt Jake Gyllenhaal eine unglaubliche Performance hin. Ein Erfolg, den er sich hart erarbeiten musste. Aber eigentlich sollte Eminem dessen Rolle übernehmen. Stattdessen produzierte die Rap-Legende den Soundtrack zum Film und steuerte selbst ein paar Songs bei. In Runde 1 der „Southpaw Sessions“ trafen sich Eminem und Jake Gyllenhaal mit Joe Levy bei YouTube in New York und sprachen über das Boxen und darüber, wie es zum Darstellerwechsel kam.

 

Das Interview kannst Du Dir hier ansehen oder darunter zusammengefasst in Deutsch nachlesen…

Eminem, das Drehbuch zu SOUTHPAW von SONS OF ANARCHY-Mastermind Kurt Sutter  basierte ursprünglich auf deiner Biografie. Eigentlich solltest du sogar die Hauptrolle spielen.

Eminem: Stimmt. Am Anfang stand meine Lebensgeschichte, metaphorisch übertragen in die Welt des Boxens. Aber das liegt schon ein Weilchen zurück.

Das war ungefähr 2010?

Eminem: Richtig. Und es hat dann eine ganze Weile gedauert, bis das Buch Gestalt annahm. Und wie es manchmal so ist: Als es dann fertig war, war ich einfach nicht mehr der Richtige für den Part.

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Kurt Sutter und SONS OF ANARCHY-Amazone Katey Sagal

Was hat dich an der Figur des Billy Hope, eines Mannes, der alles verliert, so fasziniert?

Eminem: Ich liebe solche Geschichten. Comeback-Geschichten. Deshalb war auch gleich klar, dass wenn ich schon nicht mitspiele, ich auf jeden Fall am Film beteiligt sein wollte. Deshalb habe ich dann die Musik produziert. Jakes Leistung hat mich regelrecht umgehauen. Alle Beteiligten haben einen super Job gemacht.

Davon können wir uns jetzt endlich auch zu Hause im Heimkino überzeugen, denn SOUTHPAW gibt es jetzt endlich auch auf Blu-ray, DVD, als limitiertes Steelbook & digital. Einen Überblick über alle Versionen findest du mit einem Klick hier.

Jake, wann hast du zum ersten Mal mit Regisseur Antoine Fuqua über das Projekt gesprochen?

Jake: Vor ungefähr fünf Jahren hatten wir mal so ein typisches Hollywood-Lunch. Er sagte, er sähe etwas in mir, was sonst noch keiner gesehen hat. Ehrlich gesagt, hielt ich das für ziemlichen Bullshit. Ein paar Jahre später haben wir uns wiedergetroffen und er sagte: „Erinnerst du dich noch, was ich dir damals gesagt habe? Jetzt habe ich den passenden Stoff.“ Und ich sagte: „Ja, ich erinnere mich, aber ich dachte, das wäre Bullshit.“ „Nein, nein“, antwortete er, „ich meine es genau wie ich es sage.“ Ich las dann das Drehbuch und fühlte mich vor allem von der Vater-Tochter-Story angezogen. Antoine fand die Boxkämpfe aber mindestens genauso wichtig. Er wollte sie wie echte Kämpfe filmen, mit HBO-Kameraleuten, echten Schiedsrichtern und allem drum und dran. Er fragte mich: „Und, kannst du boxen?“ Und ich sagte: „Nein. Aber ich kann’s ja lernen.“

Regisseur Antoine Fuqua (THE EQUALIZER, TRAINING DAY)
Regisseur Antoine Fuqua (THE EQUALIZER, TRAINING DAY)

Das muss gleich nach NIGHTCRAWLER gewesen sein, für den du eine Menge Gewicht verloren hast.

Jake: Das war kurz vor Beginn der Dreharbeiten. Da wog ich 35 Pfund weniger als jetzt. Und ich dachte nur: „Wie soll er mir das jemals abkaufen?“ Aber mir war klar, dass ich nur genug Zeit brauchen würde, um es zu schaffen.

Nightcrawler creepy
Jake Gyllenhaal in NIGHTCRAWLER © Concorde

Em, wie war das bei dir? Du hast schon früher angefangen oder?

Eminem: Ja, ich hab viele Jahre lang geboxt. Meistens kamen Freunde und Sparringspartner zu mir nach Hause, und wir haben ein paar Kämpfe veranstaltet. Aber nur so zum Spaß, um ein bisschen Sport zu machen und so.

Habt Ihr beide mal Eure Trainigspläne verglichen?

Eminem: Nicht wirklich …

Jake: Nach dem Dreh musste ich erst mal eine Pause einlegen. Ich war echt fertig. Das war ein wirklich hartes Training.

Jake erschöpft

Du hast fünf Monate lang zweimal täglich trainiert.

Jake: Korrekt.

Also bist du morgens laufen gegangen, dann Training, dann Essen und Atmen, dann wieder Training?

Jake: Na ja, geatmet hab ich die ganze Zeit.

Wie lange hast du dich auf deine erste Sparring-Session vorbereitet?

Jake: Ungefähr zwei Monate. Ich musste erst die Grundlagen erlernen. Ich dachte ja, ich wüsste, wie man zuschlägt, aber in Wirklichkeit hatte ich keine Ahnung.

Eminem: So war es bei mir auch. Erst die Schritttechnik, dann die Schlagtechnik. Beim Boxen schlägst du ganz anders zu als sonst.

Was meinst du mit „sonst“? Leute auf der Straße verprügeln?

Eminem: Ja.

Jake: (lacht) Es gibt einen Unterschied zwischen dem Überleben auf der Straße und der Kunst des Boxens.

Wie war es für dich, als du zum ersten Mal im Ring standst?

Jake: Wir haben mit Body-Sparring angefangen. Dabei gibt es nur Schläge gegen den Körper, nicht gegen den Kopf. Das ist schon schwierig genug und tut verdammt weh. Manchmal würdest du lieber KO geschlagen werden als einen harten Körpertreffer abzukriegen. Danach ging es Schritt für Schritt weiter. Sechs Wochen vor dem Dreh haben wir dann mit den Kämpfen aufgehört. Die Kampfszenen standen gleich am Beginn des Drehs, und bis dahin musste ich mich noch um mein Gewicht kümmern, ich war etwas zu schwer fürs Leichtschwergewicht. Außerdem haben wir die Choreografie einstudiert. Du musst unglaublich viele Bewegungen draufhaben, das ist fast wie Tanzen.

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Du sagtest, dass Antoine die Kämpfe wie echte Kämpfe drehen wollte. Die Drehtage dauern aber doch viel länger als Boxkämpfe.

Jake: Wir haben 12 bis 14 Stunden am Stück gedreht, mit einer Stunde Mittagspause. Unsere Filmkameras konnten immer 20 Minuten am Stück drehen. Nach jeder Runde drehten wir die Szenen in der Corner, dann kam die nächste Runde usw. Im Lauf des Tages haben wir dann auch immer mehr improvisiert und die Schlagfolgen verfeinert.

Eminem: Habt ihr euch das ausgedacht?

Jake: Ja.

Eminem: Verrückt!

Jake: Und zwischendurch kriegst du immer wieder was ab. Du willst gerade was sagen, und schon landet wieder ein Schlag in deinem Gesicht. Mein Kinn hat ganz schön was abgekriegt, weil ich so viel geredet hab.

Eminem: (lacht)

Jake: Ehrlich!

 

Zum Teil 2 der „Southpaw Sessions“ hier klicken!

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