Auf den ersten Blick mag SOUTHPAW ja ein Männerfilm sein, doch im Grunde dreht sich alles um eine Frau. Maureen, gespielt von Rachel McAdams, ist das heimliche Zentrum des Films. Nur sie kann den heißblütigen Boxchampion Billy Hope wirklich verstehen, ihm Halt, Ordnung und Liebe geben. Und die Mutter seiner Tochter sein.

Anders als ihr Co-Star Jake Gyllenhaal brauchte die attraktive Schauspielerin kein Sondertraining für den Film. Aber auch sie musste erst mal die raue Welt des Profiboxens studieren, um sich in ihre Rolle einfühlen zu können. Dafür sah sie sich eine Reihe von Profikämpfen an und beobachtete Gyllenhaal so oft wie möglich beim Training im Ring.

 

Du bist eine sehr überzeugende Mutter. Hast du Neffen oder Nichten, mit denen du üben konntest?

Ja. Aber es stimmt, wenn man selbst noch nicht erfahren hat, was es bedeutet, sein eigenes Kind zu lieben, ist da eine gewisse Unsicherheit mit im Spiel. Aber dafür sind wir schließlich Schauspieler! Maureen und Billy tappen als Eltern selbst ein bisschen im Dunkeln. Sie geben zwar ihr Bestes, wissen aber als Waisen selbst nicht so recht, was sie da eigentlich tun.

Es ist schön, wie sie aufeinander aufpassen und sich gegenseitig beschützen.

Sie leben in einer Kunstwelt, die zwar luxuriös, aber auch ein wenig einsam ist. Sie haben sich aus gutem Grund von der Außenwelt abgeschirmt. In der Welt des Boxens frisst nämlich jeder jeden. Maureen mag freundlich erscheinen, aber eigentlich ist sie immer auf der Hut.

 

Du spielst die starke Frau im Hintergrund. Bist du das auch im wirklichen Leben?

Nein. Ich treffe nicht gerne Entscheidungen. Ich grübele zu viel.

 

Und wer trifft dann die Entscheidungen für dich?

Am Ende natürlich doch ich, aber manchmal muss ich buchstäblich eine Münze werfen.

 

Warst du überrascht über Jakes Astralkörper, als du ihn zum ersten Mal am Set gesehen hast?

Nicht wirklich. Ich kannte ja seine früheren Arbeiten und hatte mir schon sowas gedacht. Ihn dann aus nächster Nähe zu sehen, war trotzdem der Hammer.

 

Als ich meinen Vertrag unterschrieb, fing er gerade mit dem Training an. Er hatte einen Pferdeschwanz und einen langen Bart und sah überhaupt nicht wie ein Boxer aus. Drei Monate später war er total verwandelt. Er war komplett überzeugend – nicht nur in physischer Hinsicht.

Er war dieser Typ geworden, in jeder Hinsicht, als ob es ihm in den Genen gelegen hätte. Einfach phänomenal.

 

Fiel es dir schwer, Jake bei den brutaleren Kampfszenen zuzuschauen?

Manchmal fand ich es ganz schön heftig, aber das durfte ich mir nicht anmerken lassen. Maureen sitzt schließlich seit zwanzig Jahren in der ersten Reihe und hat noch nie weggeguckt. Einmal bekam Jake einen harten Schlag ab, und der ganzen ersten Reihe blieb der Atem weg. Ich weiß nicht, ob die Kameras das eingefangen haben, aber in dem Moment vergaß jeder von uns seine Rolle.

 

Jake wurde richtig getroffen?

Aber hallo. Er schüttelte sich und machte einfach weiter, als wäre es nichts. Er hatte kein Stuntdouble. Er machte alles selbst.

 

Warst du schon mal bei einem echten Boxkampf?

Ich kannte Boxen vorher nur aus dem Fernsehen. Aber als ich die Rolle kriegte, sah ich mir Cotto gegen Martinez im Madison Square Garden an. Eine ganz schön traumatische Erfahrung. Der Kampf musste abgebrochen werden, weil Martinez’ Auge total zugeschwollen war. Das hat mir eine Menge Respekt eingeflößt. Ich fand den Sport bis dahin einfach nur brutal, aber wenn man sich damit beschäftigt, merkt man, wie anspruchsvoll und anmutig er in Wirklichkeit ist. Man muss so viel können – das hätte ich nie gedacht.

Hast du es auch selbst probiert?

Klar. Und am Anfang bildete ich mir noch ein, ich wäre gut in Form. Aber im Ring merkst du schnell, wie viel dir noch fehlt. Ich habe es dann so oft wie möglich versucht. Jake trainierte jeden Tag, und ich sah ihm dabei genau so zu, wie es Maureen getan hätte.

 

Wie stark Rachel McAdams und Jake Gyllenhaal zusammen aufspielen, kannst du ab sofort auch im Heimkino bewundern. SOUTHPAW gibt es jetzt endlich als Blu-ray, DVD, als limitiertes Steelbook & digital. Einen Überblick über alle Versionen findest du mit einem Klick hier.

 

Musstest du beim Essen Rücksicht auf Jake und die anderen Akteure nehmen, die eine strenge Proteindiät machten?

Ich war ganz solidarisch! Jake bereitete sich ständig seine Spezialmahlzeit zu: glutenfreies Brot mit Mandelbutter, Kokosnussöl und Honig. Ich weiß, das klingt schrecklich, aber es schmeckte toll. Wie ein Donut! Das gab es immer, wenn uns die Puste ausging.

 

Welcher ist dein bekanntester Film?

Am häufigsten werde ich auf GIRLS CLUB – VORSICHT BISSIG angesprochen.

 

Gefiel dir dein Outfit in SOUTHPAW?

Es war cool. Hauteng und ein bisschen over the top. Kein Wunder, dass ich das gleiche Zeug gegessen habe wie die Jungs, schließlich musste ich mich in dieses enge Denim-Kleid reinzwängen! Ich mochte die Klunker und die Ohrringe – davon konnte ich gar nicht genug kriegen. Ich fragte Antoine: „Ist die Brille mit dem 24-Karat-Goldrand wirklich nötig?“ Und er sagte: „Absolut, 100 Prozent.“

 

Und die Tattoos?

Fand ich toll. Sie waren wunderschön, außerdem gefiel mir, dass Billy und Maureen die gleichen auf dem Nacken haben.

 

SOUTHPAW – jetzt auf Blu-ray, DVD, als limitiertes Steelbook & digital. Einen Überblick über alle Versionen findest du mit einem Klick hier.